Sonntag, 29. Dezember 2013

Art of 2013

Jahresrückblicke können ganz schön nervig sein.
Besonders von Moderatoren mit schlecht sitzendem Haar in Kombination mit Kommentaren von peinlichen XYZ-Promis.Dennoch finde ich solche Auflistungen auch immer wieder ganz spannend.
Hier also Teil 1/3 meiner kurzen Serie.

Fangen wir mit der Kunst an. Im Laufe eines Jahres bekommt man so manche Ausstellung zu Gesicht oder stolpert im Internet, Magazinen oder anderweitig über tolle Kunst. Über einiges habe ich auch schon berichtet. Meine persönlichen Highlights auszuwählen war auch nicht unbedingt einfach. Die Reihenfolge ist willkürlich.


Artworks of 2013 - Top 5:

VU HONG NINH - Little Soap Boy, 2009.
photo: private; copyright Vu Hong Ninh


Ich bin ja für gewöhnlich kein Fan von Plastiken. Installationen ja, Videos auch gerne. Skulpturen uff... nicht mein Ding. Daher umso erstaunlicher wie sehr mich diese Arbeit begeistert hat. der vietnamesische Künstler schafft es nicht nur eine perfekt ironische Kombination aus Manneken Pis und Buddha zu schaffen sondern überspitzt es auch noch durch die provokanteste Geste, die es gibt. Die Arbeit ist außerdem aus Seife hergestellt - so kann man den kleinen soap boy Stück für Stück verschwinden lassen. Für mich ein perfektes Beispiel von gut funktionierender Aussage/Idee meets visuelle/plastische Umsetzung. Da stimmt einfach alles.







- CHRIS JORDAN - Gyre, 2009.
via inhabitat.com; copyright Chris Jordan
Schon eine Weile dient dieses Foto als mein Desktophintergrund. Ein schneller Blick verrät, dass es sich um eine Hommage an Hokusai's Welle handelt. Jedoch, für meine Begriffe, in gekonnter Ausführung. Wenn man sich etwas näher mit Chris Jordan beschäftigt, fällt auf, dass er sich selbst immer wieder fotografisch herausfordert und gerne Kritik übt. So auch hier - eine Welle aus Müll, der Titel als Referenz zu den Weltmeeren und damit zu der Verschmutzung dieser. Viele viele kleine Teilchen die sich hier zusammensetzen, man kann sich gar nicht vorstellen, wie lange wohl an diesem Foto gearbeitet wurde. Stark.



- ANDREAS MÜHE - An der Oder vor Küstrin/Montag/11.43 Uhr, 2013.

via monopol-magazin.de; copyright Andreas Mühe
Den Artikel hierzu kann man leider nicht online lesen, dafür ein kurzes Statement wer mehr über darüber erfahren möchte. Eins muss ich jedoch vorweg nehmen: Es handelt sich nicht um die Kanzlerin. Und gerade das finde ich ge-ni-al. Die Auflösung des 'Rätsels' im darauf folgenden Magazin war einfach nur köstlich. Fotografen, die sich vor eine alte Autotür stellen, um die perfekte Illusion zu erschaffen. Die Inszenierung stimmt einfach, der Bildaufbau etc. Was haben diese Mühe's nur so verdammt viel Talent? Schon ungerecht.








- GERHARD RICHTER - (927-8) Strip, 2012.
via http://www.skd.museum/; copyright Gerhard Richter
Ich weiß nicht wie's euch geht. Der Hype um den Gerhard, der nervt irgendwie ganz schön. Aber was soll man machen? Der Gerhard kann's halt. Und wenn man dafür keine Achtung übrig hat, wofür denn dann. Die Ausstellung Streifen und Glas ist noch bis zum 5. Januar 2014 im Albertinum in Dresden zu sehen. Vielleicht liegt es am Albertinum, vielleicht an den Streifen. Man weiß es nicht. Jedenfalls wird man ganz schön hypnotisiert in diesen Räumen. Zwar hat der Gerhard einen Haufen Mitarbeiter, die ihm die Farbe anrühren und so dies und das tun. Dennoch merkt man, dass da einfach 100% von ihm drin steckt. Insofern lass ich das meckern über zu teure Christie's Verkäufe und zu viel Ruhm und erfreue mich einfach an der Kunst. So.



- RINEKE DIJKSTRA - I can see a woman crying (weeping woman), 2009.

Video still; via artobserved.com; copyright Rineke Dijkstra

Da ich nun doch schon ein paar Jahre hier in Frankfurt lebe hat sich das MMK für mich als Lieblingsmuseum herauskristallisiert. Ich habe dort noch keine einzige schlechte Ausstellung gesehn. Die Schirn ist für meinen Geschmack zu bunt, das Städel oft zu intellektuell. Das MMK genau richtig. So war auch die Ausstellung The Krazy House im Frühjahr mal wieder ein Volltreffer. Britische Schüler, die über große Werke der Kunst sprechen. Tanzende Jugendliche, fresh from the 90s. Da kann man eigentlich garnicht weg schaun.

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